Blog 3; 14. Januar 2017

  • von Gerhard Jaksch
  • 14 Jan., 2017

12. Januar

Das war hart…. verdammt hart. Ich weiß nicht woran es gelegen hat? Die Straßenverhaeltnisse waren optimal. Aber die ständigen Berge und der Gegenwind haben mich fertig gemacht. Vielleicht bin ich schon zu alt für solche körperlichen Strapatzen. Dann kam noch ein erster Platten nach 50 Kilometer. Zum Glück kann ich auch nachmittags radeln, es ist ziemlich frisch in der Höhe. Mit 2750m hab ich den hochsten Punkt meiner Reise überschritten. Um 7:30 gestarten bin ich um 15:30 !!! nach 111 Kilometer am Ziel in der German lodge…. hier lässt es sich aushalten. Ich hoffe morgen fühle ich mich fitter….
Die Menschen hier sind sowas von nett. Nur ein kleiner Junge hat wohl aus lauter Ubermut nen Stein nach mir geworfen… und mich voll in den Rücken getroffen. Der Stein wenn mich am Kopf trifft….Glück gehabt.
Die German lodge gehört einer Deutschen vom Bodensee. Sie hat einen Äthiopier in Deutschland geheiratet und lebt seit fast 10 Jahre hier. Seit ihr Mann vor 4 Jahren verstorben ist, managt sie die lodge alleine. Wir sitzen abends an der Terrasse mit Blick auf den Canyon und sie erzählt mir von den vielen kleinen und großen Problemen hier zu leben. Wie auch immer so nen Ausblick hast in Deutschland nicht so oft….

13.Januar

6:00 Uhr klingelt der Wecker, 6:30 Uhr gehts los. Früher los zu radeln ist mir zu gefahrlich und macht wegen dem Verkehr bei Dunkelheit keinen Sinn.
Es geht gleich richtig bergauf… ich dachte gestern war der höchste Punkt, aber heute gehts gleich auf 2800m.
Die Strassen werden schlechter… grosse Schlagloecher zwingen mich immer wieder Slalom zu raden. Dann gehts endlich steil bergab…. fast 1800 m in den Canyon des Blauen Nils. Was für ein gigantischer Blick hinab.
Die Abfahrt wird aber wirklich nicht zum vergnügen… Spurrillen, Schlaglocher und Verwerfungen des Asphalts fordern höchste Konzentration…. würde unser Bundasjogi sagen.
Der Blaue Nil schlängelt sich idyllisch durch das Tal. In Khartoum werde ich den Zusammrnschluss von Blauen und Weissen Nil sehen. Der sich ab dort gemeinsam seinen Weg durch Ägypten bahnt.
Aber jetzt sitz ich in der Polizeistation im Tal und überlege was ich mache. Entweder ich baue hier mein Zelt auf oder ich versuche noch die nächsten 2 Stunden ein wenig der 1500 Hohenmeter für morgen bereits hochzustrampeln. Aber es ist auch wahnsinnig heiss hier unten.
Ok… ich radle los…. ganz langsam. Bis Dejen sinds gut 10 Kilometer…. sollt ich schaffen. Hab ja noch fast 4 Stunden bevor es dunkel wird. Nach 5 Kilometer bin in fix und foxy. Es ist heiß, es ist steil… keine Ruhepause. Ein LKW Fahrer überholt, bleibt stehen und fragt mich, ob er mich mit Rad auf seiner Ladefläche bis Dejen mitnehmen soll… er hat mir den Abend gerettet. Auf der Ladefläche komme ich mir wie ein Gummiball vor. Aber trotzdem bin ich foh um jedem Kilometer und jeden Höhenmeter….
Der Rest des Canyon wird morgen hart genug.